Finanzen, Firmenkonstrukte, Auftragsvergaben – was steckt dahinter?
RESTART21 steht für Transparenz und Offenheit. Daher berichten wir heute über unsere Kommunikation mit dem AFVD-Präsidenten Robert Huber, die Fragen, die wir gestellt haben und die Antworten, die wir (nicht) bekommen haben.
Am 18.02.2021 fand ein Zoom-Meeting statt, indem zunächst einmal ausgelotet werden sollte, ob es überhaupt eine Basis für gemeinsame Lösungen gibt. Wir greifen schon mal vor und verraten: es gibt sie nicht.
Die Teilnehmer waren:
- für RESTART21 Alexander Sperber und Andreas Kegelmann
- für die AFVD-Führung Robert Huber und (für uns überraschend, weil nicht angekündigt) Carsten Dalkowski
- sowie ein Mediator
Einen Mediator dabeizuhaben war eine gute Entscheidung. Trotz aller Bemühungen um Sachlichkeit gingen zwischendurch die Emotionen bei dem einen oder anderen Thema hoch. So mussten sich Andreas Kegelmann und Alexander Sperber z.B. von Herrn Huber anhören, im Team von RESTART21 befänden sich außer den beiden und einem weiteren Mitglied nur “nützliche Idioten” ohne Profil. An anderer Stelle musste Herr Huber mit der klaren Aussage umgehen, dass RESTART21 ihn für die Position des AFVD-Präsidenten als ungeeignet empfindet und seinen Rücktritt empfiehlt.
Robert Huber beklagte sehr, dass er sich mit Initiativen wie uns beschäftigen müsse. Das nähme so viel Zeit in Anspruch, dass er seine normale Arbeit kaum noch bewältigt bekomme. Diesen Umstand hat er sich unserer Meinung nach allerdings selbst zuzuschreiben. Wir und viele andere engagieren uns ebenfalls mit viel Zeitaufwand, allerdings in unserer Freizeit, um den Football in Deutschland voranzubringen und das zementierte schlechte Image deutlich zu verbessern.
→ Unser Verständnis hielt sich dementsprechend in Grenzen.
Einsichtnahme in Finanz- und Vertragsunterlagen
Wir fragten, warum es dem AFVD so schwer fällt, den immer drängender werdenden Anfragen nach Offenlegung und Einsicht der Finanzunterlagen nachzukommen. Die Antwort: man sei dazu nicht verpflichtet. Nun, das mag in der Theorie korrekt sein. Auf dieser formaljuristischen (und von uns nicht überprüften) Position zu verharren, verhärtet aber nur die Fronten. Wenn doch, leider ohne Beleg, immer behauptet wird, es sei alles in Ordnung, was könnte passieren? Für uns nur eines: die Spekulationen nähmen ein Ende, die Fragen wären eindeutig beantwortet, das Misstrauen beigelegt – und wieder mehr Zeit für die anderen Aufgaben eines Präsidenten verfügbar. Win-Win für alle Seiten, oder?
Herr Huber betonte stets, es habe alles seine Richtigkeit, weil zwei bzw. drei Kassenprüfer ihren Job gemacht haben und der Vorstand anschließend von den Vertretern der Landesverbände entlastet wurde. Da müsse man doch nichts mehr offenlegen.
→ An dieser Stelle hätten wir uns einen ersten Schritt vom AFVD auf uns zu gewünscht, um ebenfalls Offenheit und Transparenz zu kommunizieren.
Die internationale Situation
Wichtig war uns auch, die Situation rund um die IFAF und die Nationalmannschaften zu klären. Raus aus dem internationalen Wettbewerb, nach langer Zeit wieder rein in den internationalen Wettbewerb: was steckt dahinter? Wie kam es dazu?
Die Antworten der AFVD-Vertreter lassen sich kurz zusammenfassen: Die IFAF ist an allem schuld. Sie plant zu spät, übermittelt Termine nicht rechtzeitig. Da kann man einfach nicht am internationalen Geschehen teilnehmen. Man habe vor geraumer Zeit die IFAF gepfändet und einen Titel vollstreckt.
117.000 € sollen dabei geflossen sein, die Ursprungsforderung war wohl um runde 4.000 € höher. Wohin ging das Geld und wurde es jetzt bei der aktuellen Einigung mit dem Weltverband wieder zurückgezahlt?
→ Und da war sie wieder: die Mauer des Schweigens.
Stillschweigen sei mit der IFAF vereinbart worden. Und doch muss das Geld in irgendwelchen Büchern stehen, ebenso wie eine möglicherweise vereinbarte Rückzahlung. Nur: in welchen?
Auftragsvergaben, Reisekosten
Auch oft hinterfragt und nie beantwortet: Die Ausführungen im Urteil des VG Köln aus 2015 (16 K 2428/14, hier nachzulesen) weisen darauf hin, dass deutlich zu hohe Reisekosten für Präsidiumsmitglieder anfielen sowie eine ganze Menge In-Sich-Geschäfte zwischen dem Vertreter des AFVD (Robert Huber) und dem Gesellschafter/Geschäftsführer (Robert Huber) der um den AFVD herum gegründeten Firmen bestehen.
Wir fragten nach. Die Antwort: es existiere eine Reisekostenrichtlinie, die z.B. festlege, dass für Präsidiumsvertreter ab der 3. Reise Flüge in der Business Class gerechtfertigt seien. Das müsse man einsehen – aber es sei wohl leider so, dass nur berufliche Vielflieger die Notwendigkeit dieser Regelung vollständig erfassen könnten.
→ Sieht für uns so aus: 25 bis 30 kühlschrankbreite Nationalspieler fliegen Holzklasse auf eigene Kosten zum Turnier. Das Präsidium fliegt Business Class auf Verbandskosten.
Der kleinste gemeinsame Nenner
Nach langer Diskussion einigten sich alle Teilnehmer des Meetings darauf, dass RESTART21 einen Fragenkatalog an Herrn Huber übermittelt, der binnen zwei Wochen beantwortet werden würde. Die Antwortfrist lief am 12. März 2021 ab.
Der Fragenkatalog
Wir haben uns auf die wichtigsten Fragen beschränkt, die unserer Meinung nach unbedingt beantwortet werden müssen, um weiteren nationalen wie internationalen Imageschaden vom AFVD abzuwenden. Unsere Frageliste ist inklusive Vorbemerkung dennoch drei Seiten lang – auch weil wir Wert darauf gelegt haben, die Fragen so unmissverständlich und klar wie möglich zu stellen.
Das Ergebnis
Die Antworten trafen wie vereinbart am 12.03.2021 ein. Nicht alle Fragen wurden beantwortet. Die erhaltenen Antworten sind zum großen Teil unbefriedigend.
Interessierte können sich hier unseren Fragenkatalog als PDF herunterladen. Das PDF mit den Antworten können wir natürlich ohne Freigabe nicht veröffentlichen. Wir können aber unsere Einschätzung der Rückantwort beschreiben. Das tun wir in diesem Blogbeitrag.
Bildnachweis: Startbild © RESTART21, alle anderen Bilder Pixabay