Zum Rücktritt von Carsten Spengemann bei seinem Heimatverein

Auf seinem Instagram-Kanal (edit: auch bei Twitter) verkündete Ran-Moderator Carsten Spengemann heute seinen Rücktritt als Trainer bei den Schwarzenbek Wolves, wo er ehrenamtlich tätig war. Grund dafür ist die Androhung von Strafmaßnahmen gegen seinen Heimatverein. Das volle Zitat findet ihr in unseren beiden Grafiken und bei Carsten auf der Instagram-Seite.

Textzitat Carsten Spengemann

Der AFVD bezieht sich hier auf §5 der Bundesspielordnung, der eine Tätigkeit bei der European League of Football und gleichzeitig bei einem Verein des AFVD unter Strafandrohung stellt. Spengemann ist bekanntermaßen als Kommentator für ran-Football aktiv und kommentiert dementsprechend auch Spiele der ELF für ProSiebenMaxx. Demnach sei es ihm nicht möglich, auch als Trainer bei den Wolves tätig zu sein. Das gilt für alle Vereine in Deutschland, von der ersten bis zur untersten Spielklasse.

Während die ELF den Verband beziehungsweise den deutschen Football sicherlich durchgeschüttelt hat und gleichzeitig auch eine Herausforderung in der Zukunft darstellt, bestraft man mit solchen Maßnahmen die eigenen Mitglieder – und niemanden sonst.

Textzitat Carsten Spengemann

Der Frust ist groß und auch wir von Restart21 verstehen, welche negativen Effekte die ELF auf den deutschen Football haben kann. Seit Beginn an stehen wir für Kommunikation und Lösungen, zusammen mit der neu gegründeten Liga. Denn wie man an diesem Beispiel sieht, gibt es sonst nur Wege, mit denen man den Vereinen ins eigene Fleisch schneidet. Und das sollte das letzte sein, was man als Dachverband erreichen will.

Abgesehen von der moralischen Fragwürdigkeit dieser Maßnahmen sehen wir auch rechtlich keine Grundlage für ein solches Verbot. Carsten Spengemann übt seinen Beruf als Kommentator aus und ist gleichzeitig im Ehrenamt tätig. Wo kommen wir hin, wenn wir nun das Ehrenamt verbieten wollen? Vor allem bei Vereinen, die über jeden Einzelnen froh sind, der sich in seiner Freizeit für den Klub und seine Spieler einsetzt.

Das Thema AFVD & ELF ist vielschichtig und kompliziert, dieser explizite Fall und die Handhabung des derzeitigen Verbandes zeigt aber einmal mehr, dass es dringend Zeit für Veränderung wird. Wir bleiben dran, versprochen! 

Ergänzung:

Uns sind bereits mehrere Beispiele bekannt, bei denen Trainer beziehungsweise Ehrenamtliche ihren Verein aufgrund ihres Engagements in der ELF verlassen haben, besser: verlassen mussten. Konkretes Beispiel sind Jugendtrainer in einem Verein in Rheinland-Pfalz. Zudem gibt es einen „Hinweis“ eines Ligaoffiziellen in Hessen, dass Vereine doch darauf achten sollen, dass sie nicht unter Paragraph 5 fallen würden. Bisher hat sich niemand dagegen gewehrt, von daher gibt es auch keine laufenden Verfahren.