Symbolbild: Leuchttafel mit Aufschrift "time for change" in bunten Buchstaben. Ein Update zu den Themen ELF sowie Notvorstand für den AFVD

Update #2: ELF/Hamburg und Antrag auf AFVD-Notvorstand

Es tut sich was in Football-Deutschland 

… und das ist gut so! Zu den aktuellen Entwicklungen hier wieder ein Update von uns. 

Insbesondere zwei Themen bestimmen die Diskussion im American Football in Deutschland aktuell bundesweit. Der Reihe nach: 

Landesverband Hamburg kooperiert mit der ELF

Der AFCVHH ist der erste Landesverband, der offiziell mit der neu gegründeten Liga unter Führung von Commissioner Patrick Esume zusammenarbeitet. 

Wir übersetzen den ersten  Absatz der offiziellen Meldung auf der Webseite der European League of Football: 

Die European League of Football ist eine Kooperation mit dem American Football und Cheerleading Verband Hamburg e.V. eingegangen und setzt verschiedene Aktivitäten mit den unter dem Dach des AFCVHH organisierten Vereinen um. Im ersten Schritt werden Liga-Kommissar Patrick Esume und der Verband in Zusammenarbeit mit den Vereinsverantwortlichen ein Junior Player Development (JPD) Programm durchführen. Bereits vereinbart sind zwei Camps, die demnächst in der Hansestadt stattfinden werden.
Quelle: https://www.europeanleague.football/elf-news/kids-to-the-clubs 

Die Nachricht wurde auch von dpa veröffentlicht und daher von vielen Medien aufgegriffen. Einen Überblick über die Reichweite bekommt ihr, wenn ihr die Suchmaschine eurer Wahl mit dem Begriff „dpa:210514-99-592452/2“ füttert. 

Durchaus kontrovers diskutiert reichen die Meinungen in den sozialen Medien von „wie kann man nur“ bis „richtig so“. Der AFVD, der die ELF gerne konsequent totschweigt, als ob sie davon einfach verschwinden würde, hat offiziell bisher keine Stellung bezogen. Man kann sich aber leicht vorstellen, dass es hinter den Kulissen wogt und tobt. Gerüchte kursieren und Informationen aus vertrauenswürdigen Quellen bestätigen, dass das Mittel der Wahl wieder einmal (Klage-)Drohungen sind. Wir halten das für den falschen Weg.

Im Gegenteil begrüßen wir das Vorgehen des Landesverbands Hamburg. Hier wurde sinnvoll, mit Weitsicht und pragmatisch im Sinne der Hamburger Vereine gehandelt. Eine offene Kommunikation und – wo sinnvoll für beide Seiten – Zusammenarbeit mit der ELF ist der richtige Schritt, um die bestmögliche Lösung für den deutschen Football zu finden. Wir würden uns dies auch auf Bundesebene wünschen. 

Einfach mal reden.... Symbolbild mit 3 Giraffen vor Wolken und Himmel

Einfach mal reden….

 

Man muss die ELF nicht lieben. Man muss nicht mit allem einverstanden sein, was die ELF tut. Es nutzt aber auch nichts, die Augen ganz fest zuzumachen und sich zu wünschen, das Monster in der Kinderzimmerecke möge bitte verschwunden sein, wenn man sie wieder öffnet. Die ELF existiert und ihre Franchises werden spielen. Diesen Fakt zu ignorieren ist ein großer Fehler. 

Noch weniger hilfreich ist es, komplett auf Gegenangriff zu schalten und zu versuchen, möglichst viele Steine in den Weg der ELF zu werfen. Das ist ergebnislos und kostet nur Zeit, Energie sowie wahrscheinlich eine Menge Geld. Alle drei Dinge wären an anderen Baustellen im Verband besser aufgehoben. 

Wichtig zu wissen ist, dass die Landesverbände (jeweils im Auftrag ihrer Vereine) unabhängig vom AFVD ihre eigene Position zur ELF beziehen können und auch sollten! Es gibt Landesverbände, die bisher keine Vorteile in einer Kooperation sehen. Für andere macht es – wie in Hamburg – durchaus Sinn. Bewerten und anschließend den eigenen Vereinen kommunizieren kann man das erst, wenn man miteinander gesprochen hat. 

Vorausschauend ist unserer Meinung nach, offen und ehrlich im Gespräch zu bleiben und auszuloten, was geht und was nicht geht, vor allem aber, wie insgesamt der größte Benefit für den Football in Deutschland erreicht werden kann. Selbstverständlich gehört dazu auch, Grenzen aufzuzeigen und anzunehmen. Das Team von RESTART21 ist dazu in der Lage und würde – sofern wir ins Amt gewählt werden – einen solchen ergebnisoffenen Austausch auch unbedingt befürworten. 

Antrag auf Einsetzung eines Notvorstands für den AFVD

Die Landesverbände NRW und Rheinland-Pfalz haben eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht. Darin informieren sie über ihren Antrag beim Registergericht Frankfurt auf Bestellung eines Notvorstands für den AFVD. Die Details könnt ihr hier nachlesen

Die Antragsteller haben für die Besetzung des Notvorstands fünf Personen aus der Initiative RESTART21 vorgeschlagen. Bei allen den Antrag unterstützenden Landesverbänden bedanken wir uns herzlich für ihr Vertrauen und den damit verbundenen Auftrag! Dieser lautet, die Vorgänge rund um die Stimmenanzahl des Landesverbands Hessen bei Abstimmungen innerhalb des AFVD aufarbeiten, weiteren Schaden vom American Football in Deutschland abwenden und eine ordentliche Neuwahl des Vorstands einleiten.

Symbolbild: lachende Frau zeigt "Daumen hoch!" mit beiden Händen

Danke für euer Agieren und das Vertrauen in uns!

 

Die allermeisten öffentlichen Rückmeldungen dazu, z.B. in den sozialen Medien, sind positiv mit dem Grundtenor „endlich tut sich mal was!“. Es gibt jedoch auch kritische Stimmen, die besonders zwei Argumente zu bedenken geben. Dazu möchten wir kurz etwas erklären: 

1. Muss man jetzt kurz vor der Season unbedingt den Dachverband verklagen?

Der Dachverband wird nicht verklagt oder angeklagt! Es handelt sich um einen (vereinsrechtlich geregelten) Antrag an die für den AFVD e.V. zuständige Behörde. Es gibt dafür keinen geeigneten Zeitpunkt. Nach der Season ist vor der Season. Und nachdem Spielplan, Hygienekonzept etc. für die vom AFVD zu verantwortenden Ligen längst geregelt sind, dürfte es unserer Meinung nach auch keinerlei Beeinträchtigung für die aktuelle Spielzeit geben. 

2. Hat das nicht ein Gschmäckle, dass RESTART21 auf diesem Weg ins Amt kommt?

Nein, nicht wirklich. Wir verstehen diesen ersten, spontanen Gedanken. Doch so ist es nicht. Hier geht es um einen Notvorstand. Dessen Ermessenspielraum wird vom zuständigen Registergericht festgelegt. In aller Regel beinhaltet dies – laienhaft ausgedrückt – das „Aufräumen“ und das Ansetzen einer ordentlichen Neuwahl, so dass ein möglich unbelasteter Neustart möglich ist. Sollte das Gericht wie beantragt entscheiden, heißt das also nicht, dass die Jungs und das Mädel von RESTART21 für alle Zeiten im Vorstand sitzen. Ein Notvorstand ist nur für einen möglichst kurzen Übergangszeitraum im Amt. Bei einer ordentlichen Neuwahl kann, sofern alle notwendigen Vorgaben eingehalten werden, jeder kandidieren, der laut Satzung wählbar ist. 

Wie ihr wisst, stehen wir für Transparenz, Kommunikation und Ehrlichkeit. Das meinen wir ernst. Wir haben alle kein persönliches Interesse an einem Vorstandsamt, sondern wir stellen uns zur Verfügung, um den American Football in Deutschland vorwärts zu bringen. Wir sind der Meinung, dass dieses Ziel mit dem derzeitigen Vorstand nicht zu erreichen ist. Daher setzen wir uns dafür ein, dass seine Amtszeit endet. Gleichzeitig zeigen wir mit unseren Kandidaturen, dass wir bereit sind, anschließend Führungsverantwortung zu übernehmen.